Kundgebung von Lesben und Schwulen zu den Olympischen Winterspielen und Informationsabend zur Situation von Lesben und Schwulen in Russland
Magdeburg. Zu einer Kundgebung und Schweigeminute rufen Lesben
und Schwule in Magdeburg anlässlich der Eröffnung der Olympischen
Winterspiele in Sotchi auf, um gegen die Menschenrechtsverletzungen an
Lesben und Schwulen sowie transsexuellen Menschen in Russland
demonstrieren. Die Schweigeminute findet am Freitag, dem 07. Februar
2014, um 17:14 Uhr auf dem Breiten Weg/Ecke Ernst-Reuter-Allee (vor dem
McDonalds) statt. Bereits um 17 Uhr versammeln die Teilnehmer sich am
gleichen Ort zu einer kurzen Kundgebung.
Am Montag, dem 10. Februar 2014, um 18 Uhr findet ein Informationsabend
zur Situation von Lesben und Schwulen in Russland nach dem sogenannten
Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda“ im Regenbogencafé des LSVD
Sachsen-Anhalt, Schäfferstraße 16, 39112 Magdeburg statt. Zu Gast ist
Wanja Kilber von der Gruppe „Quarteera“. Queer heißt auf Russisch
„quarteera“. Quarteera ist eine Gruppe russischsprachiger Lesben und
Schwuler in Deutschland.
Beide Veranstaltungen sind eine regionale Initiative der Kampagne Gay
Folks Movement der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, der Menschenrechtsstiftung
des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD). In der
Pressemitteilung von Gay Folks Movement heißt es u.a.:
„Olympia – das bedeutet neben sportlichen Höchstleistungen auch das
Eintreten gegen Diskriminierungen jeder Art, so wie es die olympische
Charta in ihren Grundprinzipien festschreibt. Wenn wir auf das
Gastgeberland 2014 blicken, dann müssen wir uns fragen, ob diese
Prinzipien noch gelten.
Seit Jahren werden in Russland Menschenrechte zunehmend eingeschränkt
und offen Hetze gegen Minderheiten betrieben – egal ob aus ethnischen,
religiösen oder sexuellen Gründen. Das sogenannte Gesetz gegen
»homosexuelle Propaganda«, das im Juni diesen Jahres von der russischen
Staatsduma verabschiedet wurde, zeigt deutlich, wie LGBTI* per Gesetz
diskriminiert werden. Die Folgen dieser Politik sind ein Klima der Angst
und Gewalt. Ein freies Leben ohne Angst vor Verfolgung ist derzeit in
Russland für Lesben, Schwule und Transgender nicht möglich.
Dagegen wollen wir kämpfen. Wir wollen ein klares Zeichen des
Widerstandes gegen die Unterdrücker und ein Zeichen der internationalen
Solidarität für unsere Freundinnen und Freunde in Russland setzen.
Unter dem Slogan »Fair and Equal. To everyone« laden wir Menschen und
Organisationen ein, sich zusammenzuschließen und zu handeln. Die
Bewegung wird umso stärker, je mehr sich an ihr beteiligen. Schließt
euch an! Lasst uns Sotchi nutzen, um Russland zu zeigen, dass eine
andere, eine weltoffene Gesellschaft möglich ist! Die Zeit drängt. Wir
müssen schnell handeln.
Gemeinsam.“
Mit der Kundgebung und Schweigeminute sowie mit dem Informationsabend
zeigen wir uns solidarisch mit den russischen
Menschenrechtsorganisationen und der Community vor Ort.
Martin Pfarr
Landessprecher des LSVD Sachsen-Anhalt
LSVD Sachsen-Anhalt, Schäfferstraße 16, 39112 Magdeburg
Tel.: 0391/543 25 69, E-Mail: sachsen-anhalt@lsvd.de
Kundgebung und Schweigeminute: Am Freitag, 07. Februar 2014 ab 17 Uhr Breiter Weg/Ernst-Reuter-Allee, 39104 Magdeburg.
Informationsabend „Am Rande von Sotchi. Die Situation von Lesben und
Schwulen in Russland nach dem Gesetz gegen homosexuelle Propaganda“: Am
Montag, dem 10. Februar 2014, um 18 Uhr im Regenbogencafé,
Schäfferstraße 16, 39112 Magdeburg.