Wir als Vorstand und unsere vielen engagierten Freiwilligen verlangen ja nichts Unmögliches. Wir arbeiten unentgeltlich, in unserer Freizeit und setzen uns ehrenamtlich für die Interessen der Öffentlichkeit ein. Die vielen Stunden Arbeit, Fleiß und Mühe kommen allein der Gemeinschaft zugute und sollen das Leben von LSBTIAQ* in Sachsen-Anhalt verbessern. Dass uns aber nicht einmal mehr die „Ehre“ dieses Ehrenamtes zugestanden wird, ist ein handfester Skandal, der die vielen Stunden aufopferungsvoller Arbeit mit Füßen tritt.
Was ist passiert?
Im Jahr 2023 zeichnete der Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger (CDU) besonders engagierte Menschen im Plenarsaal des Landtages aus. Es ist die erste Veranstaltung dieser Art, die allein vom Landtag inszeniert worden ist. Im besonderen Maße hervorgehoben wurden Ingrid Freitag, welche für ihr langjähriges Engagement im Blinden- und Sehbehindertenverband gelobt wurde und Eric Stehr, der den ersten Christopher Street Day im Burgrenladkreis maßgeblich organisierte.
Diese Ehrung sollte 2024 weitergerführt werden, um das zivilgesellschaftliche Engagement im Land zu würdigen – doch die Veranstaltung wurde Mitte November abgesagt. Teile der CDU und AfD verhinderten die Wiederholung. Im letzten Jahr sei die Verleihung „ideologisch motiviert“ gewesen, so Co-Fraktionsvorsitzender Ulrich Siegmund (AfD). Dass es eine unabhängige Fachjury gab, die aus allen 97 vorgeschlagenen Ehrenamtlichen der 97 Abgeordneten Personen auswählte, die besonders geehrt werden sollten, interessierte den Sprecher anscheinend nicht.
Zynisch wirken daher die Worte Schellenberges über die Engagierten im letzten Jahr: „Sie machen das [Ehrenamt] das ganze Jahr lang und die Gesellschaft braucht Sie einfach.“ Von der Ehrenamtsstrategie der Landesregierung wird daher wohl nicht so viel zu erwarten sein.
Wir sind enttäuscht und maßlos empört von dieses Handeln des Ältestenrates. Insbesondere die Erklärung Siegmunds, die Veranstaltung sei aufgrund der Preisverleihung an Eric Stehr abgelehnt worden, bestätigt die queerfeindlichen Gedanken der AfD-Fraktion. CDU und AfD haben teils gemeinsam eine Entscheidung gefällt, die sich gegen Vielfalt, Freiheit und Akzeptanz richtet. Zwar seien im Vorfeld der Veranstaltung zu wenige Nomierungen durch die Abgeordneten eingegangen, aber die Aussage Ulrichs spricht für sich.
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Euer Vorstand
Andreas, Jonas, Loreen, Ole und Rebecca