Seit dem 16. Mai 2015 erinnert der Magnus-Hirschfeld-Weg in Magdeburg an den berühmten Arzt, Sexualwissenschaftler und Begründer der ersten Homosexuellen-Bewegung in Deutschland, Dr. Magnus Hirschfeld. Die Straße befindet sich in der Nähe seiner damaligen Wohnung in der Nachtweide 95. Die Benennung wurde am 24. April 2014 vom Magdeburger Stadtrat beschlossen, basierend auf einem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Jahr 2012.
Ein erläuterndes Zusatzschild am Straßennamen wurde durch den ehemaligen Bundestagsabgeordneten und SPD-Landesvorsitzenden Burkhard Lischka gesponsert. Die Initiative für diese Ehrung ging maßgeblich vom LSVD Sachsen-Anhalt aus, insbesondere unter der Leitung von Martin Pfarr (LSVD-Landesvorstand, † 21.12.2015), der sich im Rahmen der Erinnerungsarbeit des Verbandes für die Realisierung stark gemacht hatte.
Gedenkveranstaltung zur Einweihung
Die Straßeneinweihung wurde von einer Gedenkveranstaltung im Magdeburger Gesellschaftshaus begleitet, die dem 80. Todestag von Magnus Hirschfeld († 14. Mai 1935) gewidmet war. Auch der damalige Bundesjustizminister Heiko Maas nahm an der Veranstaltung teil und würdigte Hirschfelds Vermächtnis.
Hirschfelds frühe Jahre in Magdeburg
Zwischen 1894 und 1896 war Magdeburg Hirschfelds erste Wirkungsstätte. Im April 1894 ließ er sich als praktischer Arzt und Arzt für Naturheilkunde nieder und wohnte in der Nachtweide 95, in der Neuen Neustadt. Dort eröffnete er auch seine erste Praxis und übernahm im Mai 1894, im Alter von nur 26 Jahren, die Leitung der Sozialhygienischen Lehranstalt, die sich im selben Haus befand.
Unter Hirschfelds Leitung erhielt die Einrichtung im Jahr 1895 das behördliche Gütesiegel einer „konzessionierten Naturheilanstalt“, ein Beweis für seine medizinische Kompetenz und sein Engagement in der Gesundheitsfürsorge.
Diese Würdigung zeigt, wie tief Hirschfelds Vermächtnis sowohl in der lokalen als auch in der gesellschaftlichen Geschichte verwurzelt ist.