• Geboren: 02. Januar 1902, Breitenhagen bei Calbe
  • Beruf: Straßenbahnschaffner
  • Tod: ermordet am 26. Januar 1941, KZ Sachsenhausen
  • Verlegung am 18. November 2015
  • Gespendet: LSVD Sachsen-Anhalt
  • Verlegeort: Braunschweiger Straße 102

Was wissen wir von ihm?

Otto Friedrich Könnecke wird am 2. Januar 1902 in Breitenhagen bei Calbe (heute Teil von Barby) geboren. 1934 arbeitet der Ledige als Straßenbahnschaffner in Magdeburg und lebt mit seiner Mutter, Sophie Könnecke, in der Braunschweiger Straße 102.

Erste Verhaftung und Verurteilung 1934

Am 25. August 1934 wird der 32-Jährige von der Polizei Magdeburg aufgrund von §175 StGB, der sogenannten „widernatürlichen Unzucht“, in Untersuchungshaft genommen. Am 3. November 1934 verurteilt ihn ein Gericht zu drei Monaten Gefängnis. Dank seines Geständnisses wird die Untersuchungshaft auf die Strafe angerechnet, und Könnecke wird bereits am 24. November 1934 entlassen.
In den Haftunterlagen wird er wie folgt beschrieben: 1,70 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, blaue Augen, blondes Haar.

Zweite Verhaftung und schwere Haftstrafe 1939

Am 26. Januar 1939 wird Könnecke erneut aufgrund von §175 StGB in Untersuchungshaft genommen. Zu diesem Zeitpunkt wohnt er immer noch mit seiner Mutter in der Braunschweiger Straße. Am 9. Februar 1939 verurteilt ihn ein Gericht zu acht Monaten Gefängnis. Eine weitere Verurteilung folgt am 15. Juni 1939 gemäß §175a StGB, diesmal zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr und acht Monaten, wobei zwei Wochen Untersuchungshaft angerechnet werden.

Am 13. Februar 1939 wird Könnecke in das Strafgefangenenlager Oberlangen im Emsland überführt. Dort muss er Schwerstarbeit im Moor leisten, unter unmenschlichen Bedingungen.

Deportation ins KZ Sachsenhausen

Zu seinem Strafende am 25. September 1940 wird Könnecke nicht freigelassen, sondern der Polizei übergeben. Etwa im November 1940 wird er in das KZ Sachsenhausen deportiert. Dort erhält er die Häftlingsnummer 34.108 und wird als „Berufsverbrecher“ eingestuft.
Homosexuelle Männer wie er wurden in Sachsenhausen meist in die Strafkompanie eingeteilt, wo die Haftbedingungen besonders grausam waren.

Tod im KZ Sachsenhausen

Am 26. Januar 1941 stirbt Otto Könnecke im Alter von 39 Jahren im KZ Sachsenhausen. Offiziell wird als Todesursache akute Herzschwäche bei schwerem Dickdarmkatarrh angegeben. Tatsächlich ist jedoch davon auszugehen, dass die jahrelange Haft, Zwangsarbeit und chronische Unterversorgung seinen Tod herbeigeführt haben.

Otto Könnecke starb unter den grausamen Bedingungen des NS-Regimes und steht symbolisch für die Verfolgung homosexueller Männer in der Zeit des Nationalsozialismus.